Recht und pflicht in der medizinischen humanforschung: zu den rechtlichen grenzen der kontrollierten studie
Untersucht werden die Legitimationsbedingungen kontrollierter Therapiestudiennebst den Rechtsproblemen von Trendaufklärung, Randomisierung, Verblindung und Placebokontrolle. Eine prinzipienorientiert-kritische Systematisierung der Rechtfertigungsgründe für Forschungseingriffe in der medizinischen Humanforschung führt zur Verteidigung der Notwendigkeit eigener oder fürsorglich-stellvertretender aufgeklärter Einwilligung oder ihrer Mutmaßung. Die Rechtswidrigkeit von offenen oder verdeckten Teilnahmepflichten oder weiterreichender Verdinglichungen wird nachgewiesen. Geltende objektive Einwilligungsgrenzen ärztlicher Vertretbarkeit werden aus einer institutionellen Garantie des Arzt-Patienten-Verhältnisses unter dem Heilauftrag legitimiert. Die kontrollierte Therapiestudie genügt dem grundsätzlich nur bei einem ausbalancierten Risiko-Nutzen-Profilder Studienarme (equipoise). Die Analyse dieser zentralen Indifferenzbedingungen zwingt zu wesentlichen Unterscheidungen. Methodisch leitend ist eine interdisziplinäre Synthese rechtlicher, rechtstheoretischer, medizinethischer und wissenschaftstheoretische Argumente - eine seit den Diskussionen im Umfeld des AMG 1976 weithin vernachlässigte Aufgabe.
- ISBN: 978-3-540-95876-5
- Editorial: Springer
- Encuadernacion: Cartoné
- Páginas: 691
- Fecha Publicación: 01/06/2009
- Nº Volúmenes: 1
- Idioma: Alemán